Gemeinsam schult es sich am besten, das ist fast überall so. So treffen sich Anfang septemeber 2015 wieder mehrere Flugsportvereine für eine Woche zu einem Fluglager auf dem Segelflugplatz Eutingen, denn der Segel- und Motorflugsport ist ein Teamsport, keine reiner Solosport, wie es zunächst scheint.

Das Fliegen wird durch eine eng vernetzt agierende Mannschaft am Boden überhaupt erst möglich. Geflogen wird in ein- oder doppelsitzigen Segelflugzeugen – Flugzeuge überwiegend in GfK-Bauweise (aus faserverstärktem Kunststoff). Segelflugzeuge sind schnell, Vorfluggeschwindigkeiten von über 200 km/h sind möglich. – Im Aufwind wird meist mit Geschwindigkeiten von 70-85 km/h je nach Flugzeugtyp gekreist, nämlich mit der Geschwindigkeit des geringsten Eigensinkens.

Erst mit Erreichen eines ersten Aufwindbereichs wird Höhe gewonnen nach dem Windenstart des Segelflugzeugs und diese auf abwärts geneigter Flugbahn unter Fahrt über eine Distanz umgesetzt. Wer Streckenflüge machen will, benötigt Thermik, also Aufwinde als aufsteigenden Luftmassen, die durch Sonneneinstrahlung erwärmt wurden, sich vom Boden lösen und aufsteigen. Mit diesen Aufwinden steigt ein Segelflugzeug in einer Spiralflugbahn aufwärts. Auf Streckenflügen wird so immer wieder Höhe getankt und in Fahrt umgesetzt. Wer Strecken optimiert und lange fliegen will, muss den vorherrschenden Wind in der Höhe und die Bewegung der Luftmassen, durch die das Segelflugzeug gleitet, beachten. Neben dem Können des Piloten spielen die Flugeigenschaften des Segelflugzeugs eine tragende Rolle.

Gemeinsam wird es ermöglicht: Wer fliegen will, packt mit an, rüstet die Flugzeuge auf und sorgt dafür, dass alle starten und schließlich wohlbehalten gelandet zurück zum Start gezogen und dort erneut in die Luft bugsiert werden, meist im Windenstart mittels Schleppseil, in einzelnen Fällen im Flugzeugschlepp. Wie in allen Sportarten wird auch in dieser Hobbyfliegerei besonderes effizient durch tägliches Schulen in gemeinschaftlich organisierten Fluglagern der größte Fortschritt für Neulinge, aber auch im Training der Erfahreneren erzielt. Tagsüber Fliegen u n drumherum gemeinschaftliches Essen und Feiern samt abendlichem Zeitvertreib am Lagerfeuer. Im trauten Rund ums lodernde Holzfeuer werden Erfahrungen ausgetauscht und wird auch so manch Erheiterndes mitgeteilt. Das Fliegen eint und die Abende am Lagerfeuer schweißen zusammen.

Der Clou des Ganzen ist, im Flugbetrieb von Thermikbeginn am Vormittag bis Thermikende gen Sonnenuntergang die Aufwinde aufzuspüren und dort in einer Spirale aufwärts zu kreisen , um die gewonnene Höhe und Streckenflüge zu nutzen. Wohl dem, der sich merkt, wo er wieder im Aufwind Höhe tanken kann, um bei sinkenden Luftmassen wieder weiter Strecke fliegen oder heimkehren zu können zum Startflugplatz.

Das Fliegen in der Thermik geht oft einher mit gemeinsamem Kurbeln von Mensch, Maschine und Greifvögeln. Meistens zeigen die Greifvögel dem Segelflugzeugpiloten die Thermik an, vor allem bei sogenannter Blauthermik unter wolkenlosem Himmel kreist man gemeinsam aufwärts. Das Majestätische dieser Vorgel-Flugakrobaten mit adaptierbarer Aerodynamik beeindruckt jeden Piloten und lassen staunen angesichts der hohen Geschwindigkeit, die sich aus dem Cockpit aus nächster Nähe beobachten lässt.

Präzises und sicherheitsorientiertes Denken und Handeln gelten im Segelflug gleichermaßen wie im Passagierflug und führen zu wunder schönen Flugerlebnissen, denn die Region vom Schönbuch bis zum Schwarzwald ist vielfältig und aus der Luft schön anzusehen.

Nach getanem Flug werden die Flugzeuge in die Hallen und Anhänger gebracht, die Bordbatterien an die Ladegeräte angeschlossen und das gemeinsame Abendessen kann beginnen. Der Erfahrungsaustausch dann nimmt seinen gemütlichen Lauf. Die erfahrenen Piloten sorgen auch an einigen Abenden für amüsante Freizeitgestaltung für die Neulinge und so findet jeder zügig in die Gruppe hinein. Das Fliegen verbindet oft auf Lebenszeit, Segelfliegen insbesondere. Zahlreiche VerkehrsflugzeugpilotInnen haben ihre Karriere mit dem Segelfliegen begonnen und das dabei Erlernte trägt fortan zum sicheren Fliegen bei. Viel Wissen aus dem Segelflugsport ist universell und übertragbar auf andere Lebensbereiche sowie berufliche Aufgabenstellungen – also ein guter Start für junge Leute.

Eine Männerdomäne ist der Flugsport nie gewesen, Pilotinnen und Piloten üben gemeinsam diesen vielseitigen Sport aus. So freuen sich auch die Luftsportvereine des diesjährigen Segelfluglagers in Eutingen, Mädchen in ihrer Flugschülergruppe willkommen heißen zu dürfen.

Wen es spontan reizt, der sollte einmal einen Schnupperflug am Wochenende machen und in den Genuss des Segelfliegens kommen. Viele hat dieser Flugsport nie wieder los gelassen.

Clemens Pape ist derzeit unter den U30-Jungpiloten unser erfolgreichster Streckenflieger im Verein. Er ließ sich zu Beginn der Saison auch von einer unvermeidbaren Außenlandung bei Sinsheim nicht von seinem Hunger nach Erfolgen abbringen und münzte dies beim diesjährigen Musbach-Wettbewerb vom 08.-15.08.2015 prompt in einen 1.Platz in der Gesamtwertung auf der LS4 um. Ein solides Erstlingswerk bei diesem Qualifikationswettkampf zur deutschen Meisterschaft.

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An 5 Wertungstagen wurde geflogen. Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit war das Ziel, außer bei speziellen Wertungen mit einem Wählbereich des Wendepunkts im Dreiecksflug, wie er häufig Grundlage solcher Wettkämpfe ist.
Für diejenigen unter Ihnen/Euch, welche die Statistik näher interessiert:
Die mittlere Geschwindigkeit reichte über die Wertungstage von Werten <75 km/h bis zu Werten > 100 km/h. Oftmals lag Clemens in der Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 5 km/h vor dem Nächstplatzierten und erflog am 2. Wertungstag eine mittlere Geschwindigkeit von 106,49 km/h – höchster Tageswert des Wettbewerbs in der Clubklasse und übergeordnet betrachtet ein relativ guter Wert.
Auch Gewitter-Wetterlagen, die durch ihre Überentwicklung mit enorm hohen Auf- und Fallwindgeschwindigkeiten für die Luftfahrt insgesamt eine Herausforderung darstellen, mussten gemeistert und geschickt umflogen werden. Je nach lokaler Entwicklung einer solchen Gewitterfront befinden sich die Segelflugpiloten pro Zeiteinheit nicht zwangsläufig am selben Ort und sind mit der selben Teilstreckengeschwindigkeit unterwegs, was die Bedingungen diversifiziert und Mensch und Maschine einiges an Können nebst klaren Entscheidungen abverlangt. (3 Tagessiege, 1 Zweitplatzierung und ein 8.Platz gegen starke KonkurrentInnen führten schließlich zum Gesamtsieg bei 5 Wertungstagen).
Peter Dreher, als unser allseits geschätzter sehr zuverlässiger Junior-Windenfahrer und Segelflugpilot sorgte in der Bodenmannschaft wie gewohnt für soliden Support vor dem Start zusammen mit Luis Keicher. Auch das abendliche Beisammensein kam nicht zu kurz und für Gespräche blieb genug Zeit.
Luis als fortgeschrittener Segelflugschüler nutzte sein Beisein in der Wettkampfwoche, um erste Wettkampfluft zu schnuppern und wie wir Ihn kennen, wird er eines Tages selbst teilnehmen. Also Luis, dran bleiben und Peter, wir setzen auf dich.

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Gratulation an Clemens Pape und wir sind gespannt auf weitere Teilnahmen in der Saison 2016. Warum denn nicht auf die deutsche Meisterschaft hinarbeiten? Wir sind gespannt und werden erneut berichten – auch über unsere weiteren Wettkampfpiloten dieser Segelflugsaison.
Flugvorbereitungen im

Herzlichen Glückwunsch Nathanael zum 1. Alleinflug!

 

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Die besten Segelfliegerinnen der Welt kommen aus Deutschland!

Unsere neue Flugschülerin Elena hat mittlerweile ihre ersten Starts gemacht und kommt dem Traum vom Pilotenschein ein Stückchen näher. Herzlich Willkommen im FSV Unterjesingen!neueflugschuelerin

Zusammen mit unseren Freunden aus Gerstetten – Flugsportverein Gerstetten e.V. waren wir auf dem Flieger-Volleyballturnier in Dettingen. Den 3. Platz aus dem vorletzen Jahr konnten wir leider nicht verteidigen. Größtenteils mussten wir mit nur 4 Spielern auskommen, da das halbe Team wegen Grippe ausfiel. Es reichte somit „nur“ für einen 6. Platz!
Aber zum Glück können wir alle besser Fliegen als Volleyball spielen.