Nach Coronapause konnte das THURM-Lager super erfolgreich wieder starten

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Trotz Corona-Einschränkungen durften auch wir Segelflieger unsere Saison wieder starten. So konnten wir im März unseren Flugbetrieb unter strengen Hygieneregeln wieder aufnehmen und unsere Flugschüler schulen. Dabei ist beim doppelsitzigen Fliegen natürlich ein Mund-Nase-Schutz zu tragen. Dank der sehr disziplinierten Einhaltung der Regelungen durch unsere Mitglieder, konnten wir so schon viele schöne Flüge in dieser Saison durchführen.

Leider können Gäste nach wie vor unseren Flugplatz nicht betreten und wir können keine Gastflüge anbieten, da das doppelsitzige Fliegen abgesehen von der Flugschulung nicht möglich ist.

Wer aber nach der langen Zeit der Isolation Interesse daran hat, etwas Neues zu machen und das Segelfliegen zu erlernen, kann gerne einen Schnupperflug bei uns machen machen – das gilt als Schulung und ist deswegen trotz Corona möglich. Auch Neumitglieder – mit oder ohne Segelfluglizenz sind herzlich willkommen!

Interesse geweckt?

Schreib uns jetzt eine Mail an website.fsvunterjesingen@gmail.com
Wir freuen uns auf Deinen Besuch

Mitte dieser Saison hatten wir Besuch von einem Filmteam des SWR. Für einen Beitrag zu ihrer Reisereportage „Blütenzauber im Ammertal – Expedition in die Heimat“, in welcher das Ammertal am Rande des Naturparks Schönbuch tematisierte, nahm unser erfahrener Streckenpilot Clemens Pape, den Moderator Steffan König, in unserem Duo Discus zu einem kleinen Rundflug über das Ammertal mit dem Schloss Roseck, dem Schloss Hohen-Entringen und unseren Flugplatz mit, um ihm das Ammertal von oben aus einer ganz anderen Perspektive zu zeigen. Gestartet wurde nicht wie es normalerweise bei uns am Platz üblich ist, mit der Winde, sondern mit einem F-Schlepp hinter unserer Diamond DA40. Gefilmt wurde dabei vom Boden, aber auch aus einer extra dafür engagierten Dornier DO-27. Weitere Bilder vom Dreh und hinter den Kulissen gibt es hier auf unserer Facebook-Seite.

Quelle: SWR

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Vom Scheinerhalt und den ersten Versuchen vom Heimatflugplatz wegzufliegen, bis hin zum großen Streckenflug, ist es für Neulinge im Überlandflug ein langer Weg, der vom ständigen „Try and Error“ geprägt ist.

Am Freitag und Samstag lud Clemens deshalb zum Streckenflug-Workshop im Vereinsheim ein, um unsere jungen Scheinpiloten für die kommende Saison vorzubereiten.

 

 

Dabei wurden unter Anderem Fragen rund um das Außenlanden, den richtigen Umgang mit Stresssituationen, das effektive Anfliegen von Aufwinden und den effizienten Gleitflug besprochen.

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Jetzt gilt es, das Erlernte ab März umzusetzen!

Gemeinsam schult es sich am besten, das ist fast überall so. So treffen sich Anfang septemeber 2015 wieder mehrere Flugsportvereine für eine Woche zu einem Fluglager auf dem Segelflugplatz Eutingen, denn der Segel- und Motorflugsport ist ein Teamsport, keine reiner Solosport, wie es zunächst scheint.

Das Fliegen wird durch eine eng vernetzt agierende Mannschaft am Boden überhaupt erst möglich. Geflogen wird in ein- oder doppelsitzigen Segelflugzeugen – Flugzeuge überwiegend in GfK-Bauweise (aus faserverstärktem Kunststoff). Segelflugzeuge sind schnell, Vorfluggeschwindigkeiten von über 200 km/h sind möglich. – Im Aufwind wird meist mit Geschwindigkeiten von 70-85 km/h je nach Flugzeugtyp gekreist, nämlich mit der Geschwindigkeit des geringsten Eigensinkens.

Erst mit Erreichen eines ersten Aufwindbereichs wird Höhe gewonnen nach dem Windenstart des Segelflugzeugs und diese auf abwärts geneigter Flugbahn unter Fahrt über eine Distanz umgesetzt. Wer Streckenflüge machen will, benötigt Thermik, also Aufwinde als aufsteigenden Luftmassen, die durch Sonneneinstrahlung erwärmt wurden, sich vom Boden lösen und aufsteigen. Mit diesen Aufwinden steigt ein Segelflugzeug in einer Spiralflugbahn aufwärts. Auf Streckenflügen wird so immer wieder Höhe getankt und in Fahrt umgesetzt. Wer Strecken optimiert und lange fliegen will, muss den vorherrschenden Wind in der Höhe und die Bewegung der Luftmassen, durch die das Segelflugzeug gleitet, beachten. Neben dem Können des Piloten spielen die Flugeigenschaften des Segelflugzeugs eine tragende Rolle.

Gemeinsam wird es ermöglicht: Wer fliegen will, packt mit an, rüstet die Flugzeuge auf und sorgt dafür, dass alle starten und schließlich wohlbehalten gelandet zurück zum Start gezogen und dort erneut in die Luft bugsiert werden, meist im Windenstart mittels Schleppseil, in einzelnen Fällen im Flugzeugschlepp. Wie in allen Sportarten wird auch in dieser Hobbyfliegerei besonderes effizient durch tägliches Schulen in gemeinschaftlich organisierten Fluglagern der größte Fortschritt für Neulinge, aber auch im Training der Erfahreneren erzielt. Tagsüber Fliegen u n drumherum gemeinschaftliches Essen und Feiern samt abendlichem Zeitvertreib am Lagerfeuer. Im trauten Rund ums lodernde Holzfeuer werden Erfahrungen ausgetauscht und wird auch so manch Erheiterndes mitgeteilt. Das Fliegen eint und die Abende am Lagerfeuer schweißen zusammen.

Der Clou des Ganzen ist, im Flugbetrieb von Thermikbeginn am Vormittag bis Thermikende gen Sonnenuntergang die Aufwinde aufzuspüren und dort in einer Spirale aufwärts zu kreisen , um die gewonnene Höhe und Streckenflüge zu nutzen. Wohl dem, der sich merkt, wo er wieder im Aufwind Höhe tanken kann, um bei sinkenden Luftmassen wieder weiter Strecke fliegen oder heimkehren zu können zum Startflugplatz.

Das Fliegen in der Thermik geht oft einher mit gemeinsamem Kurbeln von Mensch, Maschine und Greifvögeln. Meistens zeigen die Greifvögel dem Segelflugzeugpiloten die Thermik an, vor allem bei sogenannter Blauthermik unter wolkenlosem Himmel kreist man gemeinsam aufwärts. Das Majestätische dieser Vorgel-Flugakrobaten mit adaptierbarer Aerodynamik beeindruckt jeden Piloten und lassen staunen angesichts der hohen Geschwindigkeit, die sich aus dem Cockpit aus nächster Nähe beobachten lässt.

Präzises und sicherheitsorientiertes Denken und Handeln gelten im Segelflug gleichermaßen wie im Passagierflug und führen zu wunder schönen Flugerlebnissen, denn die Region vom Schönbuch bis zum Schwarzwald ist vielfältig und aus der Luft schön anzusehen.

Nach getanem Flug werden die Flugzeuge in die Hallen und Anhänger gebracht, die Bordbatterien an die Ladegeräte angeschlossen und das gemeinsame Abendessen kann beginnen. Der Erfahrungsaustausch dann nimmt seinen gemütlichen Lauf. Die erfahrenen Piloten sorgen auch an einigen Abenden für amüsante Freizeitgestaltung für die Neulinge und so findet jeder zügig in die Gruppe hinein. Das Fliegen verbindet oft auf Lebenszeit, Segelfliegen insbesondere. Zahlreiche VerkehrsflugzeugpilotInnen haben ihre Karriere mit dem Segelfliegen begonnen und das dabei Erlernte trägt fortan zum sicheren Fliegen bei. Viel Wissen aus dem Segelflugsport ist universell und übertragbar auf andere Lebensbereiche sowie berufliche Aufgabenstellungen – also ein guter Start für junge Leute.

Eine Männerdomäne ist der Flugsport nie gewesen, Pilotinnen und Piloten üben gemeinsam diesen vielseitigen Sport aus. So freuen sich auch die Luftsportvereine des diesjährigen Segelfluglagers in Eutingen, Mädchen in ihrer Flugschülergruppe willkommen heißen zu dürfen.

Wen es spontan reizt, der sollte einmal einen Schnupperflug am Wochenende machen und in den Genuss des Segelfliegens kommen. Viele hat dieser Flugsport nie wieder los gelassen.