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Streckenfliegen, aber Wie?12509759_10153972789288777_1004673426784901470_n

Vom Scheinerhalt und den ersten Versuchen vom Heimatflugplatz wegzufliegen, bis hin zum großen Streckenflug, ist es für Neulinge im Überlandflug ein langer Weg, der vom ständigen „Try and Error“ geprägt ist.

Am Freitag und Samstag lud Clemens deshalb zum Streckenflug-Workshop im Vereinsheim ein, um unsere jungen Scheinpiloten für die kommende Saison vorzubereiten.

 

 

Dabei wurden unter Anderem Fragen rund um das Außenlanden, den richtigen Umgang mit Stresssituationen, das effektive Anfliegen von Aufwinden und den effizienten Gleitflug besprochen.

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Jetzt gilt es, das Erlernte ab März umzusetzen!

„Wie Weihnachten“, meinte eine Bewohnerin aus Unterjesingen!

Unsere Jugend hat wie jedes Jahr die Gelben Säcke im Ort verteilt. Manchmal können Kleinigkeiten eben eine große Freude machen

Wir wünschen allen – und vor allem den Unterjesingern – eine schöne Weihnachtszeit!

Frank – so heißt das aktuelle Tiefdruckgebiet, das uns das stürmische Herbstwetter beschert. Die meisten Menschen machen es sich zuhause gemütlich. Für uns Segelflieger ist die Saison vorbei, die Flugzeuge werden abgebaut und kommen in die Werkstatt. Die Sonne steht mittlerweile zu tief, um den Boden so stark zu erwärmen, dass Thermik entsteht. Längere Flüge sind nicht mehr möglich, gäbe es nicht ein interessantes Phänomen, das sich die Segelflieger zu Nutze machen.

Ein Bericht zum ersten Wellenflug von Clemens:

„Welle! Unbeschreiblich schön soll es sein, in atemberaubender Höhe über den Wolken zu fliegen. Im letzten Jahr wurden im Pfälzer Wald über 7000 Meter in einem Segelflugzeug erreicht. Benjamin Bachmaier schreibt in vielen, wahnsinnig spannenden Berichten über seine Wellenflüge in den Alpen und die Segelflieger vom Perlan Project wollen auf knapp 30.000 Meter in einem Segelflugzeug aufsteigen. Für mich heißt es aber erstmal ganz klein anfangen. Überhaupt mal in einer Welle zu fliegen ist das Ziel!

Aber was ist das überhaupt, Welle ? Es lässt sich ganz gut erklären, wenn man sich vorstellt, was mit Wasser passiert, wenn es über einen Stein strömt – es bildet hinter dem Stein eine kleine Welle, obwohl dort gar kein weiterer Stein ist. Das Gleiche passiert mit der Luft, wenn sie über die Gipfel eines Gebirges peitscht. In den Tälern dahinter bilden sich Luftwellen, die uns Segelflieger IMG_1627bis auf mehrere Kilometer Hö 20151113_084051 20151113_121815he tragen können. Wer schon mal Böen in großer Höhe in einem Verkehrsflugzeug erlebt hat, ist wohlmöglich auch durch eine Welle geflogen.

Chris vom FSV Herrenberg, mit dem ich schon oft im Frühjahr und Sommer auf langen Streckenflügen unterwegs war, ist schon immer der Wetterexperte von uns beiden und so war auch er es, der am vergangenen Wochenende Alarm schlug. Wellenwetter vom 13.-15.11. kündigte sich an. Über Freunde holten wir uns so viele Informationen wie irgendwie möglich. Chris studierte stundenlang die Wetterkarten und wir einigten uns auf einen Flug am Freitag. Neben allen schrecklichen Nachrichten aus Paris, wurde der 13.11.15 zu einem der schönsten Erlebnisse meiner bisherigen Flugkarriere.

Mein Wecker klingelte früh morgens, den Flieger hatte ich schon am Abend vorher so gut es ging vorbereitet. Um 8 Uhr trafen wir uns – Chris, Luis (mein Copilot) und ich – auf dem Flugplatz um die Flieger auszuhallen und für den Start vorzubereiten. In der Höhe konnte man schon erkennen, dass die Wolken schnell an uns vorbeizogen – ein gutes Zeichen. Erwin schleppte zuerst Chris, der einen Hilfsmotor mit an Bord hatte, in den Schwarzwald. Als dieser mir das erste schwache Steigen über Funk durchgab starteten wir sofort. Kurz nach dem wir abgehoben waren meldete Chris, dass ein Fliegerkollege in Musbach gelandet sei, da dieser kein Steigen gefunden hatte. Toll, dachte ich, beste Voraussetzungen für unseren Flug. Aber umdrehen war keine Option. Dafür war ich zu sehr daran interessiert, ob es nicht doch irgendwie möglich war Welle zu fliegen. Wir ließen uns direkt zu Chris ins Wellengebiet schleppen, dieser hatte zum Glück schwaches, aber konstantes Steigen. Hurra! Wir waren in der Welle.

Unser Optimismus und der lange (und etwas teure) F-Schlepp wurden zu 200% Belohnt. Eine gigantische Aussicht erwartete uns über den Wolken. Ein Großteil der Alpen war zu sehen und unter uns eröffnete sich eine atemberaubende Aussicht auf auf ein riesiges Wolkenmeer. Während unter den Wolken alle anderen Menschen im grauen Herbstwetter gefangen waren, schwebten Chris, im Discus 2ct, und Luis und ich, im Duo Discus, in mehreren Kilometern Höhen im gleißenden Sonnenschein über die Erde. Ein unglaubliches Gefühl! Die Welle trug uns mit einem Steigen von 0,2 m/s bis 1 m/s auf eine Höhe von 3700 Metern. Mehr war leider nicht drin, aber für meinen ersten Wellenflug war das ein fantastischer Anfang.

Nach 3 Stunden in der Welle wurden die Wolkenlücken unter uns immer weniger und wir mussten den Heimflug antreten.

Ein grandioses Erlebnis war nach knappen 4 Stunden wohlbehalten auf dem Erdboden beendet. Mir wird dieser Flug immer in Erinnerung bleiben und ich freue mich auf weitere Wellenflüge!
Ohne die äußerst netten Flug-Losten aus Langen und Stuttgart Radar wäre unser Flug gar nicht möglich gewesen. Danke auch an Erwin und Engelbert fürs Schleppen und Helfen.“

Wer Interesse an unglaublich spannenden Berichten vom Fönflügen in den Alpen hat, sollte sich unbedingt die Seite von Benjamin Bachmaier anschauen: https://flugfieber.wordpress.com/
Die Piloten des Perlan Project: http://www.perlanproject.org/ wollen mit einem Segelflugzeug auf 30 km Höhe aufsteigen!

Hier geht’s zum Bericht und der tollen Seite von Chris:
https://soaringtv.wordpress.com/category/welle/
und auf Facebook: https://www.facebook.com/soaring.tv/?fref=ts
Ein Video von ihm folgt in Kürze.

Die Vorhersage-Modelle von RASP Blipmaps haben für unseren Flug sehr gut funktioniert:
http://rasp.linta.de/BLACKFOREST_WAVE/

flugfieber.net soaring-tv Flugsportverein Herrenberg e.V.

Gemeinsam schult es sich am besten, das ist fast überall so. So treffen sich Anfang septemeber 2015 wieder mehrere Flugsportvereine für eine Woche zu einem Fluglager auf dem Segelflugplatz Eutingen, denn der Segel- und Motorflugsport ist ein Teamsport, keine reiner Solosport, wie es zunächst scheint.

Das Fliegen wird durch eine eng vernetzt agierende Mannschaft am Boden überhaupt erst möglich. Geflogen wird in ein- oder doppelsitzigen Segelflugzeugen – Flugzeuge überwiegend in GfK-Bauweise (aus faserverstärktem Kunststoff). Segelflugzeuge sind schnell, Vorfluggeschwindigkeiten von über 200 km/h sind möglich. – Im Aufwind wird meist mit Geschwindigkeiten von 70-85 km/h je nach Flugzeugtyp gekreist, nämlich mit der Geschwindigkeit des geringsten Eigensinkens.

Erst mit Erreichen eines ersten Aufwindbereichs wird Höhe gewonnen nach dem Windenstart des Segelflugzeugs und diese auf abwärts geneigter Flugbahn unter Fahrt über eine Distanz umgesetzt. Wer Streckenflüge machen will, benötigt Thermik, also Aufwinde als aufsteigenden Luftmassen, die durch Sonneneinstrahlung erwärmt wurden, sich vom Boden lösen und aufsteigen. Mit diesen Aufwinden steigt ein Segelflugzeug in einer Spiralflugbahn aufwärts. Auf Streckenflügen wird so immer wieder Höhe getankt und in Fahrt umgesetzt. Wer Strecken optimiert und lange fliegen will, muss den vorherrschenden Wind in der Höhe und die Bewegung der Luftmassen, durch die das Segelflugzeug gleitet, beachten. Neben dem Können des Piloten spielen die Flugeigenschaften des Segelflugzeugs eine tragende Rolle.

Gemeinsam wird es ermöglicht: Wer fliegen will, packt mit an, rüstet die Flugzeuge auf und sorgt dafür, dass alle starten und schließlich wohlbehalten gelandet zurück zum Start gezogen und dort erneut in die Luft bugsiert werden, meist im Windenstart mittels Schleppseil, in einzelnen Fällen im Flugzeugschlepp. Wie in allen Sportarten wird auch in dieser Hobbyfliegerei besonderes effizient durch tägliches Schulen in gemeinschaftlich organisierten Fluglagern der größte Fortschritt für Neulinge, aber auch im Training der Erfahreneren erzielt. Tagsüber Fliegen u n drumherum gemeinschaftliches Essen und Feiern samt abendlichem Zeitvertreib am Lagerfeuer. Im trauten Rund ums lodernde Holzfeuer werden Erfahrungen ausgetauscht und wird auch so manch Erheiterndes mitgeteilt. Das Fliegen eint und die Abende am Lagerfeuer schweißen zusammen.

Der Clou des Ganzen ist, im Flugbetrieb von Thermikbeginn am Vormittag bis Thermikende gen Sonnenuntergang die Aufwinde aufzuspüren und dort in einer Spirale aufwärts zu kreisen , um die gewonnene Höhe und Streckenflüge zu nutzen. Wohl dem, der sich merkt, wo er wieder im Aufwind Höhe tanken kann, um bei sinkenden Luftmassen wieder weiter Strecke fliegen oder heimkehren zu können zum Startflugplatz.

Das Fliegen in der Thermik geht oft einher mit gemeinsamem Kurbeln von Mensch, Maschine und Greifvögeln. Meistens zeigen die Greifvögel dem Segelflugzeugpiloten die Thermik an, vor allem bei sogenannter Blauthermik unter wolkenlosem Himmel kreist man gemeinsam aufwärts. Das Majestätische dieser Vorgel-Flugakrobaten mit adaptierbarer Aerodynamik beeindruckt jeden Piloten und lassen staunen angesichts der hohen Geschwindigkeit, die sich aus dem Cockpit aus nächster Nähe beobachten lässt.

Präzises und sicherheitsorientiertes Denken und Handeln gelten im Segelflug gleichermaßen wie im Passagierflug und führen zu wunder schönen Flugerlebnissen, denn die Region vom Schönbuch bis zum Schwarzwald ist vielfältig und aus der Luft schön anzusehen.

Nach getanem Flug werden die Flugzeuge in die Hallen und Anhänger gebracht, die Bordbatterien an die Ladegeräte angeschlossen und das gemeinsame Abendessen kann beginnen. Der Erfahrungsaustausch dann nimmt seinen gemütlichen Lauf. Die erfahrenen Piloten sorgen auch an einigen Abenden für amüsante Freizeitgestaltung für die Neulinge und so findet jeder zügig in die Gruppe hinein. Das Fliegen verbindet oft auf Lebenszeit, Segelfliegen insbesondere. Zahlreiche VerkehrsflugzeugpilotInnen haben ihre Karriere mit dem Segelfliegen begonnen und das dabei Erlernte trägt fortan zum sicheren Fliegen bei. Viel Wissen aus dem Segelflugsport ist universell und übertragbar auf andere Lebensbereiche sowie berufliche Aufgabenstellungen – also ein guter Start für junge Leute.

Eine Männerdomäne ist der Flugsport nie gewesen, Pilotinnen und Piloten üben gemeinsam diesen vielseitigen Sport aus. So freuen sich auch die Luftsportvereine des diesjährigen Segelfluglagers in Eutingen, Mädchen in ihrer Flugschülergruppe willkommen heißen zu dürfen.

Wen es spontan reizt, der sollte einmal einen Schnupperflug am Wochenende machen und in den Genuss des Segelfliegens kommen. Viele hat dieser Flugsport nie wieder los gelassen.

Clemens Pape ist derzeit unter den U30-Jungpiloten unser erfolgreichster Streckenflieger im Verein. Er ließ sich zu Beginn der Saison auch von einer unvermeidbaren Außenlandung bei Sinsheim nicht von seinem Hunger nach Erfolgen abbringen und münzte dies beim diesjährigen Musbach-Wettbewerb vom 08.-15.08.2015 prompt in einen 1.Platz in der Gesamtwertung auf der LS4 um. Ein solides Erstlingswerk bei diesem Qualifikationswettkampf zur deutschen Meisterschaft.

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An 5 Wertungstagen wurde geflogen. Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit war das Ziel, außer bei speziellen Wertungen mit einem Wählbereich des Wendepunkts im Dreiecksflug, wie er häufig Grundlage solcher Wettkämpfe ist.
Für diejenigen unter Ihnen/Euch, welche die Statistik näher interessiert:
Die mittlere Geschwindigkeit reichte über die Wertungstage von Werten <75 km/h bis zu Werten > 100 km/h. Oftmals lag Clemens in der Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 5 km/h vor dem Nächstplatzierten und erflog am 2. Wertungstag eine mittlere Geschwindigkeit von 106,49 km/h – höchster Tageswert des Wettbewerbs in der Clubklasse und übergeordnet betrachtet ein relativ guter Wert.
Auch Gewitter-Wetterlagen, die durch ihre Überentwicklung mit enorm hohen Auf- und Fallwindgeschwindigkeiten für die Luftfahrt insgesamt eine Herausforderung darstellen, mussten gemeistert und geschickt umflogen werden. Je nach lokaler Entwicklung einer solchen Gewitterfront befinden sich die Segelflugpiloten pro Zeiteinheit nicht zwangsläufig am selben Ort und sind mit der selben Teilstreckengeschwindigkeit unterwegs, was die Bedingungen diversifiziert und Mensch und Maschine einiges an Können nebst klaren Entscheidungen abverlangt. (3 Tagessiege, 1 Zweitplatzierung und ein 8.Platz gegen starke KonkurrentInnen führten schließlich zum Gesamtsieg bei 5 Wertungstagen).
Peter Dreher, als unser allseits geschätzter sehr zuverlässiger Junior-Windenfahrer und Segelflugpilot sorgte in der Bodenmannschaft wie gewohnt für soliden Support vor dem Start zusammen mit Luis Keicher. Auch das abendliche Beisammensein kam nicht zu kurz und für Gespräche blieb genug Zeit.
Luis als fortgeschrittener Segelflugschüler nutzte sein Beisein in der Wettkampfwoche, um erste Wettkampfluft zu schnuppern und wie wir Ihn kennen, wird er eines Tages selbst teilnehmen. Also Luis, dran bleiben und Peter, wir setzen auf dich.

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Gratulation an Clemens Pape und wir sind gespannt auf weitere Teilnahmen in der Saison 2016. Warum denn nicht auf die deutsche Meisterschaft hinarbeiten? Wir sind gespannt und werden erneut berichten – auch über unsere weiteren Wettkampfpiloten dieser Segelflugsaison.
Flugvorbereitungen im

Herzlichen Glückwunsch Nathanael zum 1. Alleinflug!

 

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